Ergebnis der Forschung

In den zurückliegenden 10 Jahren habe ich den Verlauf der Sächsisch-Preußischen Grenze vom Beginn im polnischen Ort Wilka bis nach Schkeuditz b. Leipzig bereist und dabei versucht, jeden  Grenzstein aufzufinden und zu dokumentieren. Das erforderte Geduld und Zeit, aber es hatte auch sehr angenehme Nebeneffekte. Herzliche Gespräche und Kontakte in dieser Zeit haben mich immer wieder ermuntert, weiter zu machen. Dabei erfuhr ich auch interessante Namensgebungen für verschiedene Wege, z.B. Zigeunerweg, Diebsweg.

 

 

 Grafik des Verlaufes der Grenze Sachsen Preußen

 

Der am besten erhaltene Bereich an Grenzsteinen befindet sich östlich der Elbe von der Oberlausitz bis nach Fichtenberg a. Elbe. Westlich der Elbe sind die Grenzsteine eher unregelmäßig und schwer auszumachen.  Während die durchgehende Nummerierung der Steine ab der Nr. 1 bis 212 bei Gaitzsch (Elbe) auch im Kartenmaterial der Messtischblätter ersichtlich ist, kann man links der Elbe kein System mehr erkennen. Hier ist Gedankenarbeit erforderlich.  (Beispiel – Kartenausschnitt)

 

 Von links n. rechts: 16; 11; 27; 49; 35; 24; 13; 26; 50;

(Repro Karte 17757-SLUB)

 

Das Gegenteil verdeutlicht der Ausschnitt im Bereich Lieske/Spree; Ruhethal.(Beispiel 80-90)

 

Nr. 79 bis 90 sind durchgehend deklariert. (rot)

 

Um Touristen oder auch Interessierten Bürgern das Thema vor Ort zu verdeutlichen, konnte ich mit Unterstützung der Gemeinde Hohen Dubrau und der Stadt Reichenbach INFO Tafeln an öffentlich zugänglichen Stellen aufstellen lassen. Ihnen meinen besonderen Dank.

 

 

Info Schild, Gemeinde Hohen Dubrau

 

 Entgegen der üblichen Gestaltung der Grenzsteine fand ich  Steine  in abgewandelter Form als Stehle, bzw. in verkleinerter Form im Flurstein Lapidorium in Groitzsch.

 

  Grenzstein Nr. 24 bei Schildau

 

  Lapidarium in Groitzsch

 

 Eine Erklärung zu den unterschiedlichen Gestaltungsformen konnte ich in den Archivunterlagen nicht finden.

Die ungewöhnlichste Gestaltung fand ich an der Strasse von Eilenburg nach Thallwitz. Die ca. 2 m hohe, schlanke Stehle weist römische Initialen auf. XLIV .  (s.Gallerie) Eine zweite Säule der Art ca. 300 m Richtung Galgenberg. XXXIV.  Im Verlaufe der Arbeiten habe ich leider auch   Aktivitäten erfahren müssen, die nicht im Rahmen der Denkmalpflege erfolgten. Deshalb an dieser Stelle meine Bitte, sich zu informieren und sachgerecht zu handeln.

Nicht gelungene Gestaltungsarten fand ich an der Strasse v. Kroppen - Heinersdorf nach Böhla, kurz vor der Kreuzung nach Kraußnitz rechts, ca. 10 m in einem Waldweg. Die Granitsäule mit der Nr. 151 ist gut gemeint, aber nicht denkmalgerecht hergestellt. Gleichfalls die farbliche Gestaltung der Nr. 145 nördlich von Zeisholz. Blau – Gelb hat an den Grenzsäulen nichts verloren.

 

 GS Nr. 145 

 

 Granitstein Nr. 151, nähe Kreuzung Kraußnitz

Dass es auch anders geht, möchte ich an den Beispielen der Nr. 40  - 41 – 53 nachweisen. Dank einer Spende der Organisation „Lionsclub Görlitz“ konnte ich Granitrohlinge erwerben. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an den Steinmetz Betrieb Sommerer in ReichenbachO-L, der mir das erforderliche Werkzeug zur Bearbeitung bereitgestellt hatte.  In mühevoller Handarbeit konnte ich 4 verloren gegangene Steine rekonstruieren. Es handelt sich um die Nr. 40; 41; 53; 58. (s. Foto Gallerie)